Telecí liegt auf der Böhmisch-mährischen Höhe, einer Gegend, die von den großen städtischen Zentren weit entfernt ist, aber zugleich eine Gegend, in der Evangelische traditionell relativ stark vertreten sind. Die Gemeinde Telecí wurde im Herbst 1781, also sofort nach dem Erlass des Toleranzpatents von Kaiser Joseph II., als reformierte Gemeinde gegründet und umfasste neun Dörfer und etwas später auch die Stadt Polička. In den ersten Jahren hatte sie ca. 1000 Seelen, die ab 1783 von dem ungarischen Prediger Štěpán Galló umsorgt wurden.Kirche und Pfarrhaus wurden in großer Eile und in schlechter Qualität errichtet und wurden daher schon vielmals umgebaut. Das Pfarrhaus wurde im Jahr 1824 sogar gänzlich abgerissen und neu gebaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die materielle Not in der Gegend so groß, dass die Gemeinde ein Weisen- und Armenhaus gründete.Mehrere Gemeindeglieder wanderten in dieser Zeit in die USA aus. Für seine Mithilfe bei der Besorgung von Reisedokumenten musste sich auch Pfarrer Josef Martínek vor einem österreichisch-ungarischen Gericht verantworten. Er war nicht der Letzte, der in der Zurückgezogenheit von Telecí Widerstand gegen eine ungerechte Obrigkeit leistete: in der Zeit des deutschen nationalsozialistischen Protektorats fand die Widerstandsgruppe „Rada 3“ bei Pfarrer Otokar Kadlec (Amtszeit 1926–1955) im Pfarrhaus von Telecí einen Unterschlupf. Nur die Flucht von der Kanzel direkt in den Wald konnte Pfarrer Kadlec vor der Verhaftung durch die Gestapo retten.In der folgenden kommunistischen Diktatur war der herausragende Prediger, der in Telecí ohne Angst für die Freiheit kämpfte Pfarrer Tomáš Bísek. Er war Unterzeichner der Charta 77, half Dissidenten und hielt den Kontakt mit anderen antikommunistischen Pfarrern auf der Böhmisch-mährischen Höhe. Das Pfarrhaus wurde von der Staatssicherheit überwacht und Tomáš Bísek verlor 1982 die staatliche Zulassung.